Digital – Talk


  • 3. September
    14:30 – 17:15
  • Tanzmesse Digital Space | Online
  • Dauer: 165min

Experts & Artists Talk Digital Performances

Das Diskursformat bietet vier Lectures zu Themen:

The Choreography of Algorithms
Tech Imaginaries: Shamanism and Spiritual Practices
Sensual Interfaces and Touch in VR
Mutual Embodiments and the Skin of the Screen

Nach den Vorträgen können die Besucher:innen aus vier Gesprächen zwischen Referent:innen und Künstler:innen wählen, die sich jeweils auf eines der Themen konzentrieren.

14:30–16:30 Lectures
Introduction
Kate Sicchio
Joulia Strauss
Lisa May Thomas
Laura U. Marks

16:30–17:30 Talks (happening simultaneously)
Joana Chicau, Kate Sicchio. Moderation: Paloma Oliveira
Choy Ka Fai, Joulia Strauss, Moderation: Fabiane M. Borges
Robin Jonsson, Lisa May Thomas. Moderation: Karen Toftegaard
Ligia Lewis, Laura U. Marks. Moderation: Rizvana Bradley

Joana Chicau, Kate Sicchio. Moderation: Paloma Oliveira

Joana Chicau
Joana Chicau ist Designerin und Forscherin – mit einem Hintergrund in Tanz. In ihrer Praxis erforscht sie die Überschneidung des Körpers mit der konstruierten, gestalteten und programmierten Umgebung. Damit verfolgt sie das Ziel, die Art und Weise, wie digitale Wissenschaften präsentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zu erweitern. Sie ist Teilnehmerin und Organisatorin von Veranstaltungen, bei denen Performances präsentiert werden, die standortunabhängiges kollaboratives Programmieren, algorithmische Improvisation, offene Diskussionen über Geschlechtergleichheit und Aktivismus beinhalten.

Kate Sicchio
Kate Sicchio ist Choreografin, Medienkünstlerin und Performerin, die mit ihrer Arbeit die Schnittstelle zwischen Choreografie und Technologie mit Hilfe von Wearable Technology, Live-Coding und Echtzeitsystemen erforscht. Ihre Arbeiten wurden international in den USA, Deutschland, Australien, Belgien, Schweden und Großbritannien gezeigt. Sie ist Mitherausgeberin des Buches Intersecting Art and Technology in Practice: Techne/Technique/Technology (Routledge), zusammen mit Camille Baker. Sie hat ihre Arbeit auf zahlreichen Konferenzen und Symposien vorgestellt, darunter SIGCHI, ISEA, ACM Creativity and Cognition und Dance Studies Association.

Paloma Oliveira
Paloma Oliveira ist eine Vollblut-Forscherin und -Kuratorin, Software-Ingenieurin und Künstlerin, die Code kritisch als mächtiges kreatives Werkzeug betrachtet, um unsere Gegenwart und Zukunft umzugestalten und Zugänglichkeit, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit sowie den Zugang der Menschen zu Demokratie zu bewahren. Sie ist Verfechterin der Open-Source-Philosophie und der sozialen Gerechtigkeit sowie Mitbegründerin des Zentrums für Netzkunst in Berlin, Mitorganisatorin der PyLadies Berlin, Mentorin von FrauenLoop.

Choy Ka Fai, Joulia Strauss, Moderation: Fabiane M. Borges

Choy Ka Fai
Choy Ka Fai ist ein in Berlin lebender Künstler aus Singapur. Seine multidisziplinäre Kunstpraxis bewegt sich an der Schnittstelle von Tanz, Medienkunst und Performance. Im Zentrum seiner Forschung steht die kontinuierliche Erkundung der Metaphysik des menschlichen Körpers. Durch Forschungsexpeditionen, pseudowissenschaftliche Experimente und dokumentarische Performances eignet sich Choy Ka Fai Technologien und Erzählungen an, um mögliche Visionen der Zukunft des menschlichen Körpers zu imaginieren. Choy Ka Fais Projekte wurden in bedeutenden Institutionen und auf Festivals weltweit präsentiert, darunter Sadler's Wells, ImPulsTanz Festival sowie Tanz im August und Tanzplattform Deutschland.

Joulia Strauss
Joulia Strauss ist eine Künstlerin, Aktivistin und Multimedia-Bildhauerin. Geboren als Mari, einer der letzten indigenen Kulturen Europas, lebt und arbeitet sie in Athen und Berlin. Joulia Strauss steht für ein Zusammenspiel künstlerischer Medien, der in dertiefen Verbindung mit Philosophie, Technologie und der fortwährenden Relovution für die Welt nach dem Imperium resoniert. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Pergamonmuseum und im Martin-Gropius-Bau in Berlin, in der Tate Modern, auf der Athens Biennale, der Kyiv Biennale, dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und der documenta14 gezeigt. Gemeinsam mit Friedrich Kittler, Peter Berz und Peter Weibel ist sie Herausgeberin von Krytyka Polityczna und hat mit Wilhelm Fink Götter und Schriften rund ums Mittelmeer herausgegeben.

Fabiane M. Borges
Fabiane Morais Borges ist Absolventin, Master und Doktorin der Klinischen Psychologie und Forscherin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Verbindung von Kunst, Technologie und Subjektivität. Derzeit entwickelt sie eine Forschungsplattform für Weltraumkunst und -kultur am Nationalen Institut für Weltraumforschung in Brasilien, die durch das institutionelle Ausbildungsprogramm im Rahmen des INPE & Sociedade-Projekts finanziert wird. Fabiane M. Borges ist Mitarbeiterin des DIVERSITAS/FFLCH/USP-Nukleus und Organisatorin des internationalen Festivals des Technoshamanismus sowie Autorin des gleichnamigen Buches.

Robin Jonsson, Lisa May Thomas. Moderation: Karen Toftegaard

Robin Jonsson
Robin Jonsson studierte an der Königlich Schwedischen Ballettschule in Stockholm sowie bei P.A.R.T.S. in Brüssel, wo er 2008 seinen Abschluss machte. Seitdem tourt er mit seinen Arbeiten, die von Computerspielen über Puppenspiel, Animation bis hin zu Monstern reichen. Robin Jonsson ist bekannt für seine choreografischen Arbeiten, die sich um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine drehen. Vor allem aber zeigt er den Menschen durch die und in der Maschine. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht der echte menschliche Kontakt, der dank digitaler Technologie möglich wird.

Lisa May Thomas
Die Tanz- und Filmkünstlerin Lisa May Thomas arbeitet an der Schnittstelle von Performance und Technologie. In ihrer Praxis und Forschung untersucht sie, wie digitale Technologien physische und nicht-physische Interaktionen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern und Umgebungen vermitteln. Mit ihren Arbeiten erforscht sie, wie digitale Werkzeuge (wie VR) genutzt werden können, um Performance-Erfahrungen zu entwickeln, die Erwartungen und Gewohnheiten in Bezug auf Technologie und den Körper in Frage stellen. Lisa May Thomas ist QuestLab Network Artist im Studio Wayne McGregor in London und Resident im Pervasive Media Studio in Bristol.

Karen Toftegaard
Karen Toftegaard ist seit 20 Jahren als Kulturunternehmerin in Kopenhagen tätig, wo siekulturelle Anlässe, Festivals und eine preisgekrönte Outdoor-Galerie veranstaltet hat. Im Jahr 2021 gründete sie Dänemarks erstes Festival für digitales Theater – RE:LOCATIONS. Sie begann in einer städtischen Kultureinrichtung und wechselte später zu den großen Theatern Camp X und Republique. Heute ist Karen Toftegaard die Gründungsdirektorin einer PR-Firma sowie der Produktions- und Promotionsfirma WILDTOPIA. Seit 2017 leitet sie die internationalen Tage von CPH STAGE, Dänemarks jährlichem Festival für darstellende Kunst.

Ligia Lewis, Laura U. Marks. Moderation: Rizvana Bradley

Ligia Lewis
Ligia Lewis arbeitet als Choreografin und Performerin. Durch Choreografie und eine körperorientierte Praxis entwickelt sie ausdrucksstarke Konzepte, die Bewegungen, Sprache, Emotionen, Gedanken, Beziehungen, Äußerungen und den Körpern, die sie tragen, eine Form geben. Ihre choreografische Arbeit bewegt sich zwischen dem Vertrauten und dem Unvertrauten. Zusammengehalten von der Logik der Wechselwirkung, des Chaos und des Spiels, schafft sie Räume für das Entstehende und das Unbestimmte, mit einer Tendenz zum Mondänen. In ihrer Arbeit treffen klangliche und visuelle Metaphern auf den Körper und materialisieren das Rätselhafte, das Poetische und das Dissonante.

Laura U. Marks
Laura U. Marks beschäftigt sich mit Medienkunst und Philosophie. Ihr neues Buch The Fold: From Your Body to the Cosmos erscheint bei Duke University Press. Zu ihren theoretischen Beiträgen gehört das Konzept der haptischen Visualität, demzufolge das Konsumieren von Medien als Berührung und nicht als Sehen verstanden wird. Zusammen mit Azadeh Emadi ist sie Gründungsmitglied des Substantial Motion Research Network. Laura U. Marks ist Grant-Strate-Professorin an der School for the Contemporary Arts der Simon Fraser University in Vancouver.

Rizvana Bradley
Rizvana Bradley ist Assistenzprofessorin für Film- und Medienwissenschaften an der University of California, Berkeley. Ihre Monographie Anteaesthetics: Black Aesthesis and the Critique of Form erscheint demnächst bei Stanford University Press. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten erschienen in Diacritics, Film Quarterly, Black Camera, Discourse, Rhizomes, Women and Performance und TDR. Sie hat außerdem wissenschaftliche Kunstsymposien für BFI, Serpentine und Stedelijk kuratiert.