Omar Rajeh and Mia Habis, Artistic Directors Citerne Beirut / Maqamat
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28. August
15:30 – 17:30 - tanzhaus nrw
| Studio 2
- Rollstuhl Gehbehinderung
- Dauer: 120min
Curated Showcase East Mediterranean & North Africa
Kuratiert von: Omar Rajeh and Mia Habis, Artistic Directors Citerne Beirut / Maqamat
Citerne Beirut hat ein Mosaik an Tanzkünstler*innen zusammengestellt, deren Arbeiten die tiefe kulturelle und politische Belange zu Körper, seiner Präsenz und/oder Abwesenheit zum Ausdruck bringen und hinterfragen. Inmitten einer weltweiten Pandemie, die deutliche Auswirkungen auf die Kultur hat, scheint es unausweichlich, die bisherige kulturelle Dynamik neu zu bewerten und neue Wege und Bedeutungen des Engagements anzustreben. Wesentlich ist dabei, den kulturellen und künstlerischen Austausch in seinem tiefsten Wesen des Teilens, der Gleichheit, der Inspiration und des Fortschritts zu sehen. Es besteht die dringende Notwendigkeit, Schlüsselbegriffe neu zu betrachten und ihre Bedeutung eingehend zu überdenken. Wie können wir ein solches Verständnis für alltägliche Konzepte und Diskussionen vertiefen? Wie können wir solche Diskussionen in strategisch in die Tat umsetzen? Wie können wir die Präsenz des Körpers und/oder seiner Abwesenheit mit Worten wie Solidarität, Verletzlichkeit, Differenz, Ohnmacht, Überlegenheit, Dominanz, Rassismus, Fanatismus, Konservatismus und Ausgrenzung in Verbindung bringen?
Omar Rajeh & Mia Habis
Yara Boustany (LB)
(Un)knot
Choreografie: Yara Boustany
(Un)knot ist eine Tanz- und Theaterperformance, die Möglichkeiten erforscht, unseren Geist und Körper neu zu verknüpfen. Im Bestreben einer disziplinierten und kontrollierten Gesellschaft wird jeglicher Funke von Dynamik und Lebenskraft gedämpft und im Keim erstickt. In diesem Stück geht es darum, diese Verstrickungen zu lösen und wilde Kreativität neu zu entfachen.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: AFAC - Arab Fund for Culture
Charlie Prince (NL/LB)
Cosmic A*
Choreografie: Charlie Prince
Cosmic A* ist ein Solo, das den Körper als archäologischen Raum betrachtet und diesen Körper in Rituale der Ausgrabung verwickelt. Dadurch werden neue und entfesselte Mythologien zu Tage gefördert, die eine grenzenlose Möglichkeit der Selbstdarstellung und Verankerung ermöglichen. Es ist eine körperliche Entfaltung – ein Zurückgeben und Aufsteigen des Körpers zu neuen Territorien seiner selbst, der Zentauren und Hybriden in seinem Inneren.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: Charleroi Danse, Rencontres Choreographique Internationales de Seine St.Denis, Omar Rajeh - Maqamat, VIA Danse - Centre Choreographique National de Franche - Comté à Belfort, TanzHeilbronn
Mitra Ziaeekia (MaHa Dance Project) and Hiva Sedaghat (IR)
Azi Dahaka
Choreografie: Mitra Ziaeekia und Hiva Sedaghat
Zahak – in der persischen Mythologie als böse Figur bekannt – nimmt in der altpersischen Folklore die Gestalt des Azi Dahaka an. In dieser Erzählung von Azi Dahaka verwandelt sich ein Mann mit menschlichen Eigenschaften in einen furchterregenden hirnfressenden Drachen, sobald er mit Schmerz, Qualen, Kummer und Angst konfrontiert wird. In diesem Mythos verorten sich Mitra Ziaeekia und Hiva Sedaghat und führen das Publikum in die düstere Atmosphäre der langsamen Verwandlung eines Menschen in ein Monster.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: Maqamat / BIPOD with the support of APAP - Advancing Performing Arts Projects
Bassam Abou Diab (LB)
Under the flesh
Choreografie: Bassam Abou Diab
Under the Flesh ist eine zeitgenössische Tanzperformance, die die Frage nach der Rolle des Körpers in Kriegssituationen aufwirft. Wie kann sich die Reaktion des Körpers auf eine Todesdrohung, ausgehend von unserem Überlebensinstinkt, in einen Tanz verwandeln? Ein auf imaginären Regeln und Techniken basierender Tanz, sorgsam konzipiert wie ein Märchen, mit dessen Hilfe man die Kriegsmaschine überwinden kann. Es ist die Erzählung einer persönlichen Geshcichte, die Geschichte eines Körpers, der vier aufeinander folgende Kriege überlebt hat.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: Maqamat Beit el Raqes
Sharaf DarZai (PS)
Love in the time of Apartheid
Choroegrafie: Sharaf DarZaid
Ein zeitgenössisches Tanzsolo für den palästinensischen Tänzer Sharaf Darzaid. Seine Geschichte ist wie die vieler anderer Palästinenser*innen, die eine*n nicht-palästinensischen Staatsbürger*in heirateten. In der Produktion geht es um ein Gesetz, das den Palästinenser*innen die Freiheit der Partnerwahl nimmt. Die Performance wirft die Frage der "Wiedervereinigung" auf eine kreative, kritische und künstlerische Weise auf, die nicht auf den Inhalt zugunsten der Form verzichtet, denn ihre Stärke liegt in der kreativen Verbindung beider.
Stephanie Kayal (LB)
Evidence of Things Not Seen (work in progress)
Choreografie: Stephanie Kayal
Das Syndrom der Phantomglieder oder Phantomschmerze ist ein Zustand, bei dem eine Person etwas - schmerzhaft oder auch nicht - in einer Gliedmaße spürt, die eigentlich abgetrennt wurde: Ein falscher Trost, dass eine amputierte Gliedmaße noch mit dem Körper verbunden ist. Evidence of Things Not Seen ist eine Performance über Heimat und das Gefühl ihrer Gegenwart und ihres Verlustes. Eine Performance, die den Körper – sowohl statisch als auch in Bewegung – als letzten verbliebenen Zufluchtsort von Intimität und Sicherheit betrachtet.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: Cultural Resource, Sundance Institute - Theater Program 2020
Cie Chantiers Publics/Hamdi Dridi (FR/TN)
Acte(s) et sueurs
Choreografie: Hamdi Dridi
In seiner neusten Arbeit Actes et Sueurs nutzt Hamdi Dridi „die Wahrnehmung der Zuschauenden als Werkzeug zur Abstraktion und Fiktion“. Zwei Tänzer*innen schaffen mit drei Techniker*innen einen mobilen Raum, in dem sie verhandeln, behaupten, sich äußern, tanzen, sprechen, manipulieren, zuhören, entscheiden. Dridi schafft eine performativ-choreographische Klanglandschaft, die die Zuschauenden dazu einlädt, das Leben als einen Aufführungsraum zu betrachten, der in physische, plastische und klangliche Energie umgewandelt wird.
Förderer*innen, Unterstützer*innen, Koproduzent*innen: ICI CCN Montpellier Occitanie, Viadanse - CCN de Bourgogne Franche Comté à Belfort, CNDC Angers, La Place de la Danse - CDCN Toulouse-Occitanie, La Maison - CDCN Uzès - Gard-Occitanie, Ballet National de Marseille - CCN – Marseille, Montpellier Danse, Ministère de la Culture - Drac Occitanie, la Région Occitanie - Pyrénées/Méditerranée, Institut Français à Paris, la Fabrik Nomade / Multi Art Factory - Toulon